Ich schieß den Hirsch

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Noten Ich schieß den Hirsch g-moll

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Noten Ich schieß den Hirsch

Ich schiess den Hirsch im wilden Forst,

Im tiefen Wald das Reh,

Den Adler auf der Klippe Horst

Die Ente auf dem See

Kein Ort, der Schutz gewähren kann

Wo meine Büchse zielt!

Und dennoch hab´ ich harter Mann

Die Liebe auch gefühlt.


Kampiere oft zur Winterszeit

In Sturm und Wetternacht,

Hab' überreist und überschneit

Den Stein zum Bett gemacht;

Auf Dornen schlief ich wie auf Flaum,

Vom Nordwind unberührt

Und dennoch hat die harte Brust

Die Liebe auch gespürt


Braust zu ihr Stürme in der Höh

der Sturm ist meine Lust

es bannt so oft das wilde Weh

mir in bewegter Brust

Er hat so oft den wilden Schmerz

im Busen mir gestillt

denn ach es hat die harte Brust

die Lieb´ umsonst gefüllt


Der wilde Falk ist mein Gesell,

Der Wolf mein Kampfgespan;

Der Tag geht mir mit Hundsgebell,

Die Nacht mit Hussa an;

Ein Tannreis schmückt statt Blumenzier

Den schweißbefleckten Hut

Und dennoch schlug die Liebe mir

Ins wilde Jägerblut.


O Schäfer auf dem weichen Moos,

Der du mit Blumen spielst,

Wer weiß, ob du so heiß,

So groß wie ich die Liebe fühlst.

Allnächtlich über'm schwarzen Wald,

Vom Mondenschein umstrahlt,

Schwebt königshehr die Lichtgestalt,

Wie sie kein Meister malt.


Wenn sie dann auf mich niedersieht,

Wenn mich ihr Blick durchglüht,

Da weiß ich, wie dem Wild geschieht,

Das vor dem Rohre flieht.

Und doch! mit allem Glück vereint,

Das nur auf Erden ist,

Als wenn der allerbeste Freund

Mich in die Arme schließt.


Der Winter naht, kahl steht die Flur

entblättert ist der Wald

kahl ist das Haupt, schneeweiß der Bart

verwittert die Gestalt

In Schnee und Eis starrt die Natur

die Trän´ im Bart gerinnt

und wehmutsvoll noch jetzt das Herz

der Jugend Träume sinnt


Ich sah den Freund dahingestreckt

vom wilden Keilerzahn

ich hab ihn in die Gruft gelegt

doch keine Träne rann

Und weiter ging´s mit Hussa dann

das wilde Tal hinab

und dennoch weint´ ich harter Mann

an meines Liebchens Grab


Und wenn Hubertus einstens dann

sei letzt´ Halali bläst

begrabt mich unter Ficht´ und Tann´

wo Hirsch und Reh geäst

wo ich den letzten Fuchs gekirrt

wo meine Kugel traf

da schläft ein braves Waidmannsherz

den letzten Jägersschlaf


(und wenn ich einmal scheid von hier

die Büchse nicht mehr knallt

dann ich sag ich Lebewohl zu dir

du frischer grüner Wald

Doch wenn dereinst das Hifthorn schallt

in´s stille kühle Grab

dann geht´s mit Hussa wiederum

das wilde Tal hinab)